Querfurter Initiative erreicht den ersten Platz bei Machen!2020

Bürgermeister und Vorsitzender der Thaldorfer Pfingstburschen, Andreas Nette, Stadtrat und Leiter des Stadtbades, Olaf Tobisch, und der ehemalige Brunnenherr Thomas Pfrieme haben im Frühling diesen Jahres den Aufruf des Bundesbeauftragten für die neuen Länder, Marco Wanderwitz, sich an dem Wettbewerb Machen! 2020 zu beteiligen, aufgegriffen und ein Projekt eingereicht, das im Sommer 2019 entstand und aufgrund fehlender finanzieller Mittel bislang nicht umgesetzt werden konnte.


Die Idee: junge Menschen unserer Partnerstädte mit jungen Menschen aus Querfurt zusammenzubringen. Höhepunkt dieser Begegnung soll das 24-Stunden-Schwimmen im Querfurter Stadtbad unterhalb der Burg Querfurt sein.


Im Jahr 2018 hat der damalige Brunnenherr Thomas Pfrieme es sich zur Aufgabe gemacht, die Städtepartnerschaften wieder mit Leben zu füllen und vor allem unter den jungen Menschen wieder Interesse für die Partnerstädte zu wecken. Aus diesem Grund wurde im Frühjahr 2019 eine "Vereinsfahrt" nach Karlstadt durchgeführt. Knapp 50 Mitglieder verschiedener Vereine besuchten ihre Vereins-Pendants in Franken. Aus dieser Begegnung entstand die Idee, beim jährlichen 24-Stunden-Schwimmen (existiert seit 1995) im Stadtbad Querfurt auch eine Schwimmmannschaft aus der Partnerstadt Karlstadt und aus unserer polnischen Partnerstadt Giżycko starten zu lassen. So waren über ein Wochenende im Sommer 2019 über 30 junge Menschen aus den drei Städten im Stadtbad. Damit war der Grundstock der Projektidee gelegt, denn es kam der Wunsch von den jungen Sportlern, dieses Treffen doch einmal zu wiederholen und auf eine ganze Woche auszuweiten.


„MACHEN! 2020“ ist ein Online-Wettbewerb, der Projekte und Ideen auszeichnet und finanziell unterstützt, bei denen bürgerschaftliches Engagement in den neuen Bundesländern im Mittelpunkt steht. Marco Wanderwitz, der Beauftragte der Bundesregierung für die neuen Bundesländer, will damit das bürgerschaftliche Engagement würdigen, das Zusammenhalt stiftet. „Bürgerschaftliches Engagement ist die Basis für einen respektvollen Umgang miteinander. Es fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt und steigert ganz praktisch die Lebensqualität vor Ort. Vor allem aber stärkt es die Demokratie. Wenn die Menschen sich einbringen und ihr Umfeld mitgestalten können, ist das der beste Beweis, dass Demokratie funktioniert“, sagt Marco Wanderwitz.


Unter diesen Vorzeichen reichten die drei engagierten Querfurter ihre Idee mit dem Titel „Von Ost – von West – von Querfurt – uns verbindet mehr als die Geschichte“ ein und wurden nun dafür mit dem ersten Platz und einem Preisgeld von 15.000 € ausgezeichnet.

 

Urkunde des Beauftragten der Bundesregierung für die neuen Bundesländer

 

Zur Erklärung des Projekttitels mussten die Querfurter zunächst weiter ausholen, um im  Bundeswirtschaftministerium, bei dem der Bundesbeauftragte angesiedelt ist, den Projekttitel zu erklären. Dass die Stadt Querfurt seit 1990 mit der fränkischen Stadt Karlstadt verpartnert ist und diese im Jahr 1200 n.Chr. von Bischof Konrad von Querfurt gegründet wurde. Ebenso wurde der Grund für die Partnerschaft mit dem polnischen Giżycko, in dessen Nähe der heilige Brun von Querfurt im Jahr 1009 bei seinem Versuch die heidnischen Pruzzen zu missionieren, erschlagen wurde, dargelegt. Beide Städtepartnerschaften gründen also auf der Historie des Hauses der Edlen Herren „von Querfurt“. Dieser Hintergrund erklärt den Projekttitel, die Idee junge Menschen "von Ost" (Giżycko), junge Menschen "von West" (Karlstadt) und junge Menschen "von Querfurt" für eine Woche in Querfurt zusammenzubringen. Ziel dieses Treffens soll die Erfahrung der jungen Menschen sein, dass sie mehr verbindet als die gemeinsame Geschichte. Eine weitere Gemeinsamkeit sollen die Interessen sein. Daher werden die Jugendlichen jeweils bestimmten Vereinen wie z.B. Schwimmverein, Musikverein/-schule oder Trachten-/Heimatverein angehören.


„Wir hätten nicht gedacht, dass wir mit diesem Projekt den ersten Platz erreichen. Jetzt freuen wir uns umso mehr. Wir werden zeitnah mit den Vorbereitungen beginnen, damit es im August nächsten Jahres für etwa 60 junge Leute heißen kann ´Willkommen in Querfurt!´“, sagt Mitinitiator Thomas Pfrieme und Olaf Tobisch ergänzt: „Es ist eine tolle Idee, die wir da umsetzen wollen. Somit wird das nächste 24-Stunden-Schwimmen auch wieder ein Highlight haben.“


„Nicht nur als Vorsitzender der Thaldorfer Pfingstburschen sondern vor allem auch als Bürgermeister bin ich stolz auf das bürgerschaftliche Engagement hier vor Ort. Es beschränkt sich dabei nicht nur auf das Vereinsleben sondern umfasst auch das kommunalpolitische Handeln. Dazu gehört für uns auch, Kommune im Herzen Deutschlands und im Herzen Europas zu sein. Unseren Partnerstädten, Karlstadt in Franken und Gizycko in Polen, kommt dabei eine gewichtige Stellung zu. Die 15.000 Euro Preisgeld sind für das Treffen zwischen den jungen Menschen unserer Partnerstädte im nächsten Sommer zweckgebunden. Ich bin mir sicher, dass dieses Geld gut investiert ist, investiert in die Zukunft unserer Region“, erklärte Andreas Nette nachdem er vom Gewinn des Preises erfahren hatte.