Warum Feuchttücher so problematisch sind

19. November ist Welttoilettentag / Jeder kann etwas dazu beitragen, die Arbeit der Abwasser-Experten zu erleichtern

 

Das Problem ist allgegenwärtig: Feuchttücher. “Die haben einfach nichts in der Toilette zu suchen”, betont Martin Moisel, Leiter Dienstleistungen Abwasser von der MIDEWA Wasserversorgungsgesellschaft in Mitteldeutschland GmbH. Er beschreibt ein Phänomen, dass am Welttoilettentag (19. November) hoffentlich, wie er findet, besondere Aufmerksamkeit von der Bevölkerung bekommt. Denn jeder könne seinen Beitrag leisten, um die Arbeit der Abwasser-Experten zu erleichtern.

 

“Feuchttücher bereiten uns beim Betrieb der Abwasseranlagen enorme Probleme”, betont er. Ähnlich verhält es sich mit feuchtem Toilettenpapier, das nichts in der Toilette zu suchen hat. “Die Eigenschaften des Materials sind die gleichen: Es zerreißt nicht.” Genauso wie Küchenrollen, die ja den Zweck hätten, Wasser aufzunehmen und eben nicht zu reißen. Normales Toilettenpapier hingegen zerfällt in seine Fasern, wenn es im Wasser liegt und weggespült wird.

 

“Das Problem zeigt sich weniger im Haushalt, der Einzelne merkt davon nichts. Aber wenn Feuchttücher oder auch Mullbinden vielerorts in der Toilette landen, geht das nicht spurlos an uns vorbei”, sagt Martin Moisel. Wenn die Feuchttücher geballt an den Pumpstationen ankommen, wickeln sie sich um die Pumpenräder. Je mehr das sind, umso schwerer laufen die Pumpen, das erhöht den Energieverbrauch - “und irgendwann fallen sie komplett aus”. Aus den Feuchttüchern, weiß der MIDEWA-Abwasser-Experte, bildeten sich derart feste, starre Verzopfungen, dass sie sich nur mit schwerem Gerät auflösen lassen, “schlimmstenfalls mit Hammer und Meißel”.

 

Doch soweit muss es nicht kommen. “In vielen Ländern der Welt gibt es zum Teil überhaupt keine funktionierende Abwasserentsorgung. Bei uns funktioniert sie auf sehr hohem Niveau und zum Schutz der Umwelt. Dessen sollten wir uns gerade zu solchen Anlässen, wie dem Welttoilettentag, bewusst werden”, rät er und hofft auf einen Lerneffekt: “Toiletten sind einfach keine Mülleimer.” Und sie sollten nicht als solche missbraucht werden: nicht für Feuchttücher, nicht für feuchtes Toilettenpapier, nicht für Medikamente und auch nicht für Essensreste.

 

Weitere Informationen: https://www.midewa.de/kundenservice/toiletten-keine-muelleimer