Rekordverdächtige 35 000 Liter „Mobiles Trinkwasser"

Für den Havariefall hält die MIDEWA Fünf-Liter-Kartons mit Wasser bereit, um ihre Kunden schnell und sicher versorgen zu können / Abfüllung erfolgte Anfang August zum sechsten Mal im Obsthof Müller in Querfurt

 

Im Obsthof Müller in Querfurt ist in den vergangenen Tagen wieder einmal pures Wasser statt Apfelsaft durch die Abfüllmaschine gelaufen. Die MIDEWA Wasserversorgungsgesellschaft in Mitteldeutschland mbH hatte Bedarf angemeldet und fast 7 000 Kartons bestellt - so viel wie noch nie.

 

Mobiles Trinkwasser der MIDEWA, Quelle: Heiko Rebsch

 

Der Wasserversorger hatte erstmals im Sommer vor zwei Jahren sogenanntes „Mobiles Trinkwasser" in dem regionalen Unternehmen abfüllen lassen. Das ist Trinkwasser im handlichen Fünf-Liter-Tetrapack zum sofortigen Verzehr. „Wir haben damals nach einer Möglichkeit gesucht, die Trinkwasserversorgung unserer Kunden bei einer Havarie schnell und zuverlässig sicherzustellen - als ergänzendes Angebot zu unseren Wasserwagen, die wir bei einer Versorgungsunterbrechung nach wie vor einsetzen. Die Fünf-Liter-Kartons sind logistisch und auch hygienisch eine prima Lösung. Und mit Alexander Müller, dem Chef des Obsthofes, haben wir in unserem Versorgungsgebiet einen sehr verlässlichen Partner gefunden, der uns bei dem Projekt immer wieder tatkräftig unterstützt", schildert Karina Wasmund, die Vertriebsleiterin der MIDEWA.

 

Die Fünf-Liter-Kartons werden im Obsthof Müller befüllt und anschließend mit Hilfe einer Spedition nach Bitterfeld, Köthen (Anhalt), Lutherstadt Eisleben und Merseburg gebracht, dem Sitz der vier MIDEWA-Niederlassungen, sowie in die Servicebereiche nach Pratau, einem Ortsteil der Lutherstadt Wittenberg, und Querfurt im Saalekreis. Dort werden sie eingelagert und bei Bedarf verteilt. „Wir sind damit in unserem gesamten Versorgungsgebiet sehr gut aufgestellt und können die temporäre Versorgung mit Trinkwasser gut absichern", freut sich Karina Wasmund, die das Projekt nicht nur begleitet, sondern auch initiiert hatte.

 

Inzwischen ist es die sechste Trinkwasserabfüllung im Obsthof Müller. Beim ersten Mal, im Juni 2020, waren es 10 000 Liter Trinkwasser, im November 2020 wurde dreimal soviel „Mobiles Trinkwasser" bestellt. „Jetzt sind unsere Vorräte, die wir im November 2021 abgeholt haben, nahezu aufgebraucht, sodass wir für Ende Juli, Anfang August die nächste Charge bestellt haben. Diesmal", so Karina Wasmund, „werden wir 50 Paletten, voll gepackt mit je 140 Kartons in Empfang nehmen und weiter verteilen - das sind 35 000 Liter Trinkwasser, die wir für eine Versorgungsunterbrechung vorhalten und unseren Kunden zur Verfügung stellen können."

 

Das „Mobile Trinkwasser" ist 18 Monate haltbar, informiert die Vertriebsleiterin. Um die Qualität sicherzustellen, wird selbst die erste Charge noch immer beprobt - ohne Beanstandungen. „Das zeigt auch, dass die Bedingungen am Abfüllort top sind."

 

Das Trinkwasser aus der Leitung gelangt zunächst in einen sogenannten Pasteur, wo es auf 76 Grad Celsius erhitzt wird, um es haltbar zu machen. Von hier aus wird es in die eigentliche Abfüllmaschine geleitet, die bereits mit den üblichen Fünf-Liter-Beuteln mit integriertem Entnahmehahn bestückt ist. Mit einer Temperatur von circa 70 Grad Celsius durchläuft das Lebensmittel nun wie am Fließband die Abfüllstation und gelangt exakt portioniert in die am Endlosband bereitliegenden Beutel. Noch immer handwarm packen es Alexander Müllers Mitarbeiter dann auf die Paletten. Dort kommt das Trinkwasser dann erst einmal zur Ruhe; vor allem muss es zunächst abkühlen, bevor die gesamte Palette mit 140 Kartons in Folie eingeschlagen wird und damit transportfertig ist.