Fast 30 Jahre Altstadtsanierung Querfurt

Seit 1991 wird die Querfurter Altstadt mit Bundes- und Landesmitteln bei ihrem umfangreichen Sanierungsprogamm unterstützt. Zur Vorbereitung und Durchführung der Maßnahmen verabschiedete der Querfurter Stadtrat einen Rahmenplan. Ziel dieses Rahmenplanes war es, die historische Stadtstruktur mit der geschlossenen Straßenrandbebauung und den vielen Einzelbaudenkmalen zu erhalten, wichtige Grünzüge entlang der beiden Ummauerungen von Bebauung freizulegen und als öffentlich zugängliche Grünräume zu sichern, den Talraum der Querne zu bewahren und öffentlich zugänglich zu machen und das damals bereits voraussehbare Parkplatzproblem zu lösen. Hierzu wurden zunächst vor allem für die Besucher und Beschäftigten der Stadt große Auffangparkplätze an den Einfallstraßen, also am Nebraer Tor, am Busbahnhof und am Rossplatz gebaut. Außerdem wurden schrittweise in bestimmten rückwärtigen Zonen der Baugebiete Bewohnerparkplätze errichtet. Für die Anlage dieser über 500 Stellplätze wurden 1,6 Mio. € aufgewandt.

 

 

 

Der größte Teil der Altstadt war 1990 noch nicht an die Kläranlage der Stadt Querfurt angeschlossen. Es war also erforderlich, zu schwach dimensionierte Kanäle in der Merseburger Straße auszutauschen und sie über Klippe, Markt und Nebraer Straße bis zum Nebraer Tor zu verlängern.  So konnte zunächst die gesamte südwestliche Altstadt einschließlich Burgstraße und Kirchplan an die Kanalisation angeschlossen werden. Nach Fertigstellung der Anschlußleitung an das Klärwerk in Karsdorf waren die Voraussetzungen für die Anbindung der verbliebenen nördlichen Altstadtbereiche und des Ortsteiles Thaldorf gegeben. Gleichzeitig mit der Erneuerung der Kanäle wurden auch die Leitungen für Wasser, Strom, Gas, Telefon und Straßenbeleuchtung neu verlegt. Danach wurden die Straßen altstadtgerecht gepflastert, und zwar in dem Bereich der ältesten Ummauerung mit Porphyr- Natursteinpflaster und im Bereich der Stadterweiterung aus dem 14. Jahrhundert mit verschiedenfarbigem Betonpflaster. Gegenwärtig werden im Bereich nördlich der Querne, am Lederberg, noch entsprechende Straßenumgestaltungsmaßnahmen realisiert. Weiterhin wurde nach Beendigung der innerörtlichen Kanalbaumaßnahmen ein Fuß- und Fahrradweg (Himmelsscheibenweg) angelegt, der entlang der Querne von Thaldorf durch die gesamte Altstadt bis zum Sportplatz führt.

 

Somit ist Querfurt an ein überörtliches Radwegenetz angeschlossen. Parallel zur Altstadtsanierung sorgt gegenwärtig der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft LSA für die Erneuerung des Bachbettes im Innenstadtbereich. Die entsprechend dem landschaftspflegerischen Begleitplan ausgeführten Ufergestaltungen ergänzen wohltuend das bereits vorhandene öffentliche Grün. Die Straßenräume und Plätze der Innenstadt haben durch die beschriebenen Baumaßnahmen erheblich an Aufenthaltsqualität gewonnen und laden Bürger und Besucher zum Verweilen ein. Für diese Kanalisations- und Straßenumgestaltungsmaßnahmen wurden nahezu 11 Mio. € ausgegeben. Ziel all dieser sogenannten Ordnungsmaßnahmen ist es, die Altstadt als Wohnstandort und als städtisches Einkaufs-, Verwaltungs- und Kulturzentrum zu stärken. Dazu brachte die Stadt bereits im Jahre 1990 gute Voraussetzungen mit. Ein großer Teil der Bürger wohnte im eigenen Haus und hatte erhebliches Interesse daran, dieses zu modernisieren und instandzusetzen. Sie nahmen die Möglichkeiten einer Förderung dieser Modernisierungsmaßnahmen aus Mitteln der Altstadtsanierung in 744 Vorhaben wahr. Außerdem wurden ca. 100 Maßnahmen mit dem Fassadengestaltungsprogramm des Jahres 1993 gefördert.