Johannes Schlaf 1862 - 1941

Johannes Schlaf wurde am 21. Juni in Querfurt als dritter Sohn Ferdinands Schlafs geboren. Seine schulische Ausbildung erhielt er am Domgymnasium in Magdeburg. Während des Studiums in Halle und Berlin lernte er Arno Holz kennen. Gemeinsam mit ihm veröffentlichte er die Sammlung "Neue Gleise", die Werke wie "Papa Hamlet" oder "Familie Selicke" beinhaltete. Holz und Schlaf waren zu dieser Zeit die einflussreichsten Vertreter des "konsequenten Naturalismus", der auf eine akribische Detailbeschreibung der Handlung abzielte. Nach langer Krankheit zog sich Johannes Schlaf 1904 nach Magdeburg und Weimar zurück und arbeitete als freischaffender Schriftsteller.

 

 

Zu seiner Heimatstadt Querfurt, die er "Dingsda" nannte, hatte er stets eine enge Bindung. Dies fand auch literarischen Niederschlag in Form der Werke "In Dingsa", "Frühling" oder "Neues aus Dingsda", innerhalb welchen er in Prosa auch Kindheits- und Jugenderlebnisse verarbeitete. Gewürdigt wurde dies anlässlich seines 60. Geburtstages durch das Anbringen einer Gedenktafel an der Friedhofskapelle von Querfurt und die Benennung der davor stehenden Linde mit seinem Namen. 1932 erhielt er schließlich auch die Ehrenbürgerwürde der Stadt. Drei Jahre darauf kehrte er nach Querfurt zurück und bezog seinen Alterswohnsitz auf dem Entenplan, wo er auch 1941 verstarb.


Neben seinen literarischen Verdiensten waren Johannes Schlafs Übersetzungen der Werke Walther Withmans, Emile Zolas und Emile Verhaerens bedeutsam für deren Verbreitung im deutschsprachigen Raum. Kritik wurde ihm zu Teil als er innerhalb seiner Schriften dem anerkannten Weltbild des Kopernikus, das von ihm vertretene geozentrische entgegenhielt. Ungeachtet desses war Johannes Schlaf  einer der einflussreichsten Vertreter des deutschen Naturalisumus.