Gebhard XIV. von Querfurt um 1310/20 bis 1383
Gebhard ist einer der immer wiederkehrenden Leitnamen der Edlen Herren von Querfurt. Unser Ritter wird in der Literatur als XIV., in der neueren auch als XI., Träger des Namens genannt, was die Schwierigkeiten erahnen lässt, mit denen Mittelalterforscher manchmal zu tun haben. Gebhard wurde zwischen 1310 und 1320 in Querfurt geboren und trat im dreißigsten Lebensjahr die Herrschaft von Querfurt an, deren Besitz er erfolgreich erweiterte. Er bezog die Burg Querfurt wieder als Familiensitz, ließ dort umfangreiche Baumaßnahmen durchführen und konnte durch sein Verhandlungsgeschick die Herrschaft um viele neue Besitzungen vergrößern.
So erhielt er 1369 Allstedt als Lehen der sächsischen Herzöge und 1376 Burgscheidungen als Lehen des Bistums Bamberg. Die Einnahmen der Edlen Herren müssen zu seiner Zeit beträchtlich gewesen sein. Das belegen die großen Schenkungen, die Gebhard regelmäßig an die Klöster Reinsdorf und Mariazell tätigte. Politisch suchte er die Nähe zu den mächtigen Wettinern, deren Rat er angehörte, und zu König Karl IV., den er auf dessen zweiten Italienzug als Ritter begleitete. Als Lohn für seine Treue wurde sein Sohn, Albrecht, zum Erzbischof von Magdeburg bestellt. Gebhard starb 1383 und wurde in der für ihn an der Burgkirche angebauten Grabkapelle beigesetzt. Seine, mit hoher Wahrscheinlichkeit, von der Peter Paler Schule zu Prag angefertigte Grabtumba zeigt ihn als Ritter, gibt Aufschlüsse über die Mode der damaligen Zeit und unterstreicht die Macht und den Einfluss, die er einst besaß.