Stadt Querfurt – Abwasserbetrieb
06268 Querfurt
Mit seiner Gründung am 01.01.2000 übernahm der Abwasserbetrieb der Stadt Querfurt die Aufgaben der technischen und kaufmännischen Betriebsführung im Bereich der Abwasserentsorgung für das Einzugsgebiet der Stadt Querfurt sowie der Ortsteile Gatterstädt und Lodersleben.
Abwasserableitung:
Das Kanalnetz der Stadt Querfurt ist überwiegend als Mischsystem ausgeführt, d. h. Schmutz- und Regenwasser werden gemeinsam in einem Kanal geführt. Dazu gehören eine Reihe von (neu gebauten) Überlauf- und Speicherbauwerken (Regenüberlaufbecken), um bei Starkregen eine Entlastung gering verschmutzten Regenwassers in die Querne zu ermöglichen. Bereits seit dem Jahr 2000 erfolgt der ständige Ausbau des Abwasserkanalnetzes der Stadt Querfurt gemäß dem geltenden Abwasserbeseitigungskonzept. Im Jahr 2011 wurde der schrittweise Aufbau/Ausbau des Abwassernetzes im Ortsteil Lodersleben als Trennsystem begonnen und im Jahr 2014 abgeschlossen. Der Netzausbau im Ortsteil Gatterstädt begann im Jahr 2014 mit Bau der Überleitung von Lodersleben nach Gatterstädt.
Abwasserbehandlung:
Bis zum Jahr 2005 erfolgte die Abwasserbehandlung für das Stadtgebiet Querfurt auf dem eigenen Kläranlagengelände in Querfurt. Die Abwasserbehandlung bestand aber lediglich aus einer mechanischen Reinigung, mit einer relativ geringen Reinigungswirkung. Im Jahr 2003 wurde deshalb mit dem Bau einer Abwasserdruckleitung zur Überleitung der anfallenden Abwässer zur Kläranlage Karsdorf begonnen. Die Verwirklichung dieses Projektes umfasste den Bau einer neuen mechanischen Vorreinigung des Abwassers auf dem Betriebsgelände des Abwasserbetriebes in Querfurt sowie eines Leitungssystems von ca. 20 km Länge mit 4 Hauptpumpwerken, welches von Querfurt nach Obhausen über Nemsdorf, Barnstädt und Steigra zur Kläranlage Karsdorf führt. Somit wird die derzeitige und zukünftige Abwasserentsorgung von rund 11.300 Einwohnern und Einwohnergleichwerten (Industrie und Gewerbe) aus dem Stadtgebiet Querfurt sowie von ca. 4.200 Einwohnern und Einwohnergleichwerten aus dem Einzugsgebiet des Trinkwasser- und Abwasserbetriebes Weida-Land AöR gesichert. Diese Investition wurde vom Land Sachsen-Anhalt sowie durch Mittel der Europäischen Union mit einer Förderung in Höhe von 80 Prozent kofinanziert.
Beiträge und Gebühren:
Im Rahmen der kaufmännischen Betriebsführung erfolgt durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Abwasserbetriebes der Stadt Querfurt die Berechnung und Erhebung der Abwassergebühren gemäß der Vorgaben des Kommunalabgabengesetzes des Landes Sachsen-Anhalt. Die derzeitigen Gebührensätze betragen:
Grundgebühr | 16 €/WE/Monat |
Mengengebühr Teilanschluss | 1,49 €/m³ |
(Einleitung von KKA vorgereinigtem Abwasser) | |
Mengengebühr Vollanschluss | 3,75 €/m³ |
Service:
Um die sichere Abwasserentsorgung zu gewährleisten, erfolgt eine ständige Wartung und Kontrolle der technischen Anlagen zur Abwasserableitung und -behandlung. Durch die Einrichtung eines Fernwirksystems ist die permanente Überwachung der Funktionstüchtigkeit aller Abwasseranlagen gesichert.
Für den Havariefall steht ständig ein Bereitschaftsdienst zur Verfügung:
Ruf-Nummer: 0170/8059528.
Darüber hinaus können die Mitarbeiter des Abwasserbetriebes von den Bürgern im Rahmen der Sprechzeiten konsultiert werden:
Dienstag von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr und 13.00 Uhr bis 18.00 Uhr
Donnerstag von 8.00 Uhr bis 12.00 Uhr und 13.00 Uhr bis 15.30 Uhr
Die aktuellen Abwassersatzungen finden Sie in unserem Downloadbereich unter Rathaus & Service.
Aktuelle Meldungen
Verwaltung bleibt an Brückentagen geschlossen
Die Stadtverwaltung Querfurt und ihr angeschlossene Einrichtungen bleiben aufgrund der Brückentage am 2. und 30. Oktober geschlossen.
Foto: Verwaltung bleibt an Brückentagen geschlossen
Abwasserseitige Erschließung Gatterstädts schreitet voran
Nach zweieinhalb Jahren und davon gut anderthalb Jahren Bauzeit begrüßte Bürgermeister Andreas Nette die Anwesenden zur feierlichen Übergabe des aufwendigsten Bauprojektes der Stadt Querfurt, das sie seit der politischen Wende in den Ortschaften umgesetzt hat.
Die abwasserseitige Erschließung des gesamten Ortsteils wird seit 2016 durch die Stadt und den Abwasserbetrieb in verschiedenen Bauabschnitten durchgeführt. Beim Bauabschnitt IV und dem damit verbundenen grundhaften Ausbau der Osterhäuser Straße hatten die Bauherren jedoch mit einigen Hürden zu kämpfen, die vorab nicht abzusehen waren. Zuerst machte der Baugrund Probleme. Das Jahr 2021 war entgegen der Vorjahre sehr nass, so dass bis 50 Zentimeter unter der Oberfläche Grundwasser anstand, was Anpassungen in den Planungen und der bauseitigen Umsetzung zur Folge hatte. Neben Corona und quarantänebedingten Ausfällen von Arbeitskräften kam schließlich noch der Ukrainekrieg hinzu, der für Lieferengpässe bei der Beschaffung des Baumaterials, vor allem des Bitumens, und für erhebliche Mehrkosten sorgte.
Alles in allem wurden von März 2021 bis November 2022 innerhalb der Gemeinschaftsbaumaßnahme, die federführend der Stadt Querfurt Abwasserbetrieb organisiert hat, 66 Anwohner, die Firmen vmZink Solution und Bennemann sowie die Ortsfeuerwehr Gatterstädt an die zentrale Abwasserentsorgung angeschlossen. Die MIDEWA und die mitnetzStrom haben ihr Leitungsnetz und die Stadt ihre Straßenbeleuchtungsanlagen vollständig erneuert. Mit dem Einbringen der Leerrohre für den weiteren Breitbandausbau sind praktisch alle Versorgungsmedien erneuert bzw. die Voraussetzungen hierfür geschaffen worden.
Aufgrund der hohen Belastung durch den Schwerlastverkehr zu den anliegenden Firmen, wurde die Straße auf einer Länge von 430 Metern mit einer sechs Meter breiten Asphaltfahrbahn ausgebaut und die Gehwege, soweit möglich, auf einer Breite von 1,6 Metern mit hochwertigen Granitborten ausgelegt.
Die Planungen für Leitungen, Kanäle und den Straßenbau erstellte das Büro Hoßfeld & Fischer aus Bad Kissingen und die Bauüberwachung vor Ort erfolgte durch das Planungsbüro Schreiber aus Querfurt. Den Auftrag für die Planung der Straßenbeleuchtungsanlagen hatte das Büro Roßmann & Doleschal ebenfalls aus Querfurt und den Zuschlag für die Ausführung der Kanal- und Straßenbauarbeiten erhielt die Meliorations-, Straßen und Tiefbau GmbH aus Laucha und für die Straßenbeleuchtung die Firma Elektro Bohndorf aus Barnstädt.
Im Zusammenhang mit der Sanierung der Osterhäuser Straße wurden auch Entwässerungsbauwerke errichtet. So sind der Graben hinter der Feuerwehr als Kanal umgestaltet und ein neues Regenrückhaltebecken errichtet worden. Diese Anlagen dienen der Regulierung des Regenwassers, insbesondere bei Starkregenereignissen, und sollten im Zusammenspiel mit einer neuen Regenrückhaltung auf dem Gelände der Agrargenossenschaft Querfurt dazu führen, dass das Risiko von Überschwemmungen am Verlauf des Klaustalgrabens deutlich miniert wird.
Alles in allem haben die Stadt Querfurt und der Stadt Querfurt Abwasserbetrieb hierfür 2.361.477 € investiert. Seit Beginn der abwasserseitigen Erschließung 2016 wurden durch die Stadt und den Abwasserbetrieb rund 4,6 Millionen Euro in der Ortschaft investiert.
„Und es geht weiter“, erläuterte Bürgermeister Andreas Nette abschließend. „Kommendes Jahr wollen wir die Loderslebener Straße vollumfänglich sanieren und ebenfalls an das Abwassernetz anschließen. Bei dieser Investition, für die die Planungen bereits laufen, reden wir nochmal von fast drei Millionen Euro. Ich denke, wir können mit Fug und Recht sagen, heute ist ein guter Tag für Gatterstädt!“
Foto: Freigabe der Osterhäuser Straße im Ortsteil Gatterstädt