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Endlich kann gespielt werden!

Stadt Querfurt

„Gut Ding will Weile haben“, „was lange währt wird endlich gut“ oder „alles braucht seine Zeit“ und „Geduld wird belohnt“. All diese Redewendungen passten sehr gut zur Einweihung des Burgspielplatzes am 25. April. 
 

Vor allem da gut ein halbes Jahr zuvor bereits die ersten Spielgeräte aufgestellt wurden. So erreichten den Bürgermeister seit Anfang April fast täglich Nachfragen, wann denn nun endlich auf dem Burgspielplatz gespielt werden kann.
 

Zur Einweihung ließ es sich der Bürgermeister daher nicht nehmen, die schier unendliche Geschichte, die auch ihn sehr viele Nerven gekostet hat, den Anwesenden zu erzählen:
Und wie fangen die besten Geschichten an? Sie fangen an mit: Es war einmal…
 

„Es war einmal, im Jahr 2014 als die Stadt Querfurt gerade mit der Aufstellung ihres Stadtentwicklungskonzeptes, dem ISREK, befasst war. In diesem Zusammenhang wurde insbesondere mit Blick auf die touristische Entwicklung ganz klar die Burg als Leuchtturm herausgestellt. So wurde darin das Leitprojekt mit dem Titel Burgstadt Querfurt formuliert. Und eine der Initialmaßnahmen zur Verwirklichung der Burgstadt Idee, wie es im ISREK heißt, sollte die Realisierung eines Burgstadt – Spielplatzes sein. Vor dem Hintergrund der Verknüpfung von Burg und Altstadt. 


D.h. der Gedanke eines Burgspielplatzes war nicht neu. Geriet aber über die Jahre etwas in Vergessenheit. Bis im Jahr 2022 im Stadtrat von Steffen Guse das Anliegen geäußert wurde, im Bereich der Friedhofpromenade einen Spielplatz einzurichten, weil nördlich davon wie in der Rudolf-Breitscheidt-Straße, der Hans-Schmoburgk-Siedlung oder der Thomas-Müntzer-Siedlung kein Spielplatz mehr vorhanden war.
 

In diesem Zusammenhang fiel mir die Idee des Burgspielplatzes aus dem ISREK wieder ein. 
 

Mit der zum damaligen Zeitpunkt erst jüngsten Errichtung des neuen Einkaufszentrums und damit verbunden dem neuen innerstädtischen Parkplatz, war eine Fläche vorhanden und der Standort dort machte zudem nochmals zusätzlich Sinn.
 

Nun ging es darum, welche Spielgeräte sollen sich auf dem Spielplatz finden und bekommen wir sie so gebaut, dass sich zumindest etwas von unserer Burg in vertretbarem Aufwand wiederkennen lässt.
 

Also habe ich den Kontakt zu verschiedenen Anbietern gesucht und dabei schon einmal angefragt, welcher finanzieller Umfang zu erwarten ist. Schnell war klar, dass die Finanzierung dieses Vorhabens nicht vollständig aus Haushaltsmitteln der Stadt gestemmt werden kann.
 

Deswegen suchte ich den Kontakt zu unseren Unternehmen und Institutionen und rief öffentlich auf für unser ambitioniertes Projekt zu Spenden. Die Bereitschaft dafür auch höhere Beträge zur Verfügung zu stellen, war überwältigend und so zeichnete sich im Verlauf des Jahres 2023 sehr schnell ab: Wir bekommen das nötige Geld zusammen.
 

Damit konnten wir dann zwischen August bis September 2023 in die Ausschreibung gehen. Für die Umsetzung war damals noch April 2024 vorgesehen. Zwei Faktoren allerdings sollten unseren Plan auf den Kopf stellen und dafür sorgen, dass wir erst ein Jahr später die Eröffnung feiern können. 
 

Ende 2023 machte uns das Bauordnungsamt darauf aufmerksam, dass obwohl die Errichtung eines Spielplatzes verfahrensfrei, also ohne Baugenehmigung erfolgen kann, für den Standort an dem wir ihn vorgesehen haben, eine Änderung des darüberliegenden Bebauungsplanes erforderlich ist, denn diese Fläche ist als Ausgleichs- und Ersatzfläche für das Vorhaben Sondergebiet Lebensmittelmarkt und Parkplatz Querfurt festgeschrieben und zwar konkret als Habitat für Zauneidechsen. Daher musste der B- Plan geändert werden.
 

Den Aufstellungsbeschluss dazu haben wir Ende 2023 im Stadtrat gefasst. Die Änderung wurde mit Satzungsbeschluss im Oktober 2024 schließlich rechtkräftig.
 

Die Zwischenzeit haben wir nicht unverrichteter Dinge verstreichen lassen, denn es musste eine Alternativfläche gefunden, die Zauneidechsenhügel dort neu errichtet und die bisherige Fläche, zu festgelegten Zeiten untersucht und etwaige angetroffene Zauneidechsen auf die neue Fläche umgesiedelt werden.
 

Insgesamt wurden zwei Zauneidechsen angetroffen, die nun auf unserem Weinberg, den wir als Ersatzfläche ausgewiesen haben, ein hoffentlich glückliches Eidechsenleben führen können.
 

Außerdem haben wir in der Zwischenzeit bereits die Zaunanlage errichtet, denn es war klar, dass der Spielplatz vor allem aus Sicherheitsgründen für die Kinder wegen der angrenzenden Verkehrsflächen eingezäunt und er auch in den Nachtstunden abgeschlossen werden soll, um zumindest ein Stück weit Vandalismus vorzubeugen.
 

Zufällig hinzu kam in dieser Zeit der Aufruf des Bundesumweltministeriums, sich an einem Wettbewerb anlässlich der EM zu beteiligen, bei dem Städte Trinkbrunnen gewinnen konnten. 
 

Und siehe da unser Wettbewerbsbeitrag, der als Standort für einen solchen Brunnen unseren Burgspielplatz vorsah, wurde ausgewählt und sogar persönlich von der damaligen Bundesumweltministerin Steffi Lemke eingeweiht. Ich denke ein wirklich passender Standort.
 

Nachdem wir wussten, dass wir das Bauleitplanverfahren durchlaufen müssen, kam zwischenzeitlich ein zweiter Schockmoment hinzu - der Bieter, welcher von uns den Zuschlag für die Errichtung der Spielgeräte des Burgspielplatzes erhalten hatte, hat Insolvenz angemeldet.
 

Es stand also die Frage: Ist er noch in der Lage den Auftrag auszuführen und wenn nicht, wie geht es weiter?
 

Nach einigen Wochen Ungewissheit kam die erlösende Botschaft, dass sich mit der Naumburger Spielbauhütte ein Nachfolger gefunden hat, der schließlich auch unseren Auftrag zur Ausführung brachte, was Ende 2024 mit Unterstützung des Bauhofes geschah.
 

Schließlich galt es den Winter abzuwarten, Bänke und Papierkörbe aufzustellen, die restlichen Schmuckelemente anzubauen und letztlich im wahrsten Sinne des Wortes abzuwarten bis Gras über die Sache gewachsen ist.
 

Nun, heute stehen wir hier und wollen eine Geschichte feiern, deren Anfänge bereits 11 Jahre zurück liegen und die ohne die außerordentlich große Spendenbereitschaft all derer, die sich auf den Wappenschildern oder auch auf dem Schild am Eingangsbereich wiederfinden, nicht möglich gewesen wäre.“
 

Im Anschluss an diese Schilderung bedankte sich der Bürgermeister bei allen Spendern. Alles in allem hat der Burgspielplatz mit Spielgeräten, Zaun, Trinkbrunnen, Bänken, Papierkörben, Schildern und nicht zuletzt auch Bäumen rund 80.000 € gekostet. Ca. 65.000 € davon kamen von den vielen Spendern, die auf dem Schild im Eingangsbereich des Spielplatzes zu finden sind. Der Rest wurde aus Eigenmitteln der Stadt finanziert.
 

Der Spielplatz umfasst Spielgeräte für Kinder von drei bis 12 Jahren und kann in den kommenden Jahren noch erweitert werden. Er ist ein Baustein für die Umsetzung der Burgstadt-Idee und wertet nicht nur die umliegenden Wohngebiete, sondern die Stadt insgesamt auf. Er reiht sich in die Riege der fünf neuen Spielplatze ein, die in den letzten drei Jahren in Querfurt und den Ortsteilen entstanden sind und unterstreicht somit die Kinderfreundlichkeit der Stadt. Es ist ein neuer Mittelpunkt für Familien und Kinder entstanden.
 

Abschließend mahnte Andreas Nette nochmals, den Spielplatz zu respektieren und ihn vor Vandalismus und Zerstörung zu verschonen, bevor er mit den Worten schloss:
 

„Gut Ding will Weile haben, ich denke das wird heute nochmal deutlich. Was aber auch deutlich wird, ist, dass Querfurt wieder einmal gezeigt hat, was möglich ist, wenn man Ausdauer hat, nicht locker lässt bis es passt und vor allem, wenn alle, Stadt, Wirtschaft, Vereine, Institutionen und Bürgerschaft für eine gute Sache an einem Strang ziehen.“


Nachdem der Chor der Grundschule noch ein Lied gesungen und die Vorschulkinder der Querfurter Kitas das obligatorische Bändchen durchschnitten hatten, war es endlich soweit. Sie durften den Burgspielplatz erkunden und sich auf den neuen Spielgeräten austoben.

 


 

 

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