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Weihnachtsgruß des Bürgermeisters

Sehr geehrte Querfurterinnen und Querfurter,


2021 – Jahr 2 in der Coronapandemie und ein Ende ist bislang nicht in Sicht. Das Virus hält sich durch seine verschiedenen Varianten hartnäckig und belastet unser Gesundheitswesen in einem, seit dem zweiten Weltkrieg, noch nie dagewesenen Umfang. Die Maßnahmen der Politik gegenzusteuern, haben nur bedingt Wirkung gezeigt, auch durch Fehleinschätzungen, wie die Schließung der Impfzentren Ende des Sommers. Auf der anderen Seite sieht ein Teil der Bevölkerung auch keine Notwendigkeit für staatliche Regulierung und misstraut den angebotenen Impfstoffen, trotz Zulassung verschiedenster Expertenkommissionen aus allen möglichen Ländern über den gesamten Globus hinweg. Die Lage ist ernst! Es braucht immer mehr die Einsicht, dass es nicht nur um mich allein geht, sondern dass wir eine Krise haben, die uns alle betrifft und sich bis ins Privateste hinein auswirkt und zwar von uns allen. Daher kann diese Krise auch nur gemeinsam bewältigt werden und nicht durch Ignoranz. Und dass es sich bei dieser Pandemie nicht um eine von den Medien und der Politik hochgebauschte Harmlosigkeit handelt oder gar um eine weltweite Verschwörung durch wen oder durch welche Motivation auch immer, sehen wir an der dramatischen Situation in unserem Klinikum. Gut 45 % der Krankenhausbetten sind mit Coronapatienten belegt. Das Personal arbeitet an der absoluten Belastungsgrenze. Jeder hat mittlerweile Bekannte, die sich infiziert haben oder war gar selbst betroffen.


Sie können mir glauben, ich hätte meinen Weihnachtsgruß gern ohne diese pessimistische Stimmung begonnen, aber: Die Lage ist ernst!


Dennoch lohnt auch ein Blick auf das, was in den zurückliegenden Monaten in Querfurt und den Ortsteilen geschehen ist. In Anbetracht der Omnipräsenz der Pandemie ist vieles vielleicht in Vergessenheit geraten oder wurde gar nicht wahrgenommen. Denn es ist viel Gutes geschehen!


Auch in diesem Jahr war die Arbeit im Stadtrat wieder von Konstruktivität bestimmt. Hierfür möchte ich mich bei allen Stadträtinnen und Stadträten recht herzlich bedanken, genauso wie auch bei allen Ortschaftsräten und Ortsbürgermeistern, die durch ihr Engagement eine unverzichtbare Unterstützung für die Arbeit der Verwaltung darstellen. Viele wichtige Beschlüsse konnten auf den Weg gebracht werden, die sich für unsere Stadt nachhaltig positiv auswirken werden. Beispielhaft hierfür seien die Aufstellungsbeschlüsse für den Flächennutzungsplan der Stadt, den vorhabenbezogenen Erschließungsplan für den Solarpark in Gatterstädt und für das Gewerbegebiet Querfurt Nord zu nennen. Ein Projekt, für das ich sehr große Potentiale für unsere Stadt sehe und welches mit einem Investitionsvolumen von 23 Mio. Euro, von denen mehr als 90 % aus dem Kohleausstieg finanziert werden sollen, zu den ambitioniertesten zählt. Wir schlagen damit ein neues Kapitel in der Entwicklung unserer Stadt auf, während wir in diesem Jahr mit dem Abschluss der Altstadtsanierung ein anderes geschlossen haben.
 

Projekt - Gewerbegebiet Querfurt-Nord


Auch in unsere Infrastruktur wurde weiter investiert. Zu den wichtigsten Maßnahmen zählt der Beginn der Sanierung der Osterhäuser Straße in Gatterstädt, der bituminöse Ausbau der Fahrbahn der Schulstraße in Ziegelroda, die Fußwege in der Dorfstraße in Weißenschirmbach oder im Birkenweg in Querfurt. In Vitzenburg bzw. Zingst wurde mit  der langerwarteten Sanierung des von den Unwettern des Jahres 2017 beschädigten Ronneburger Weges begonnen. Durch die Sanierung des Waldweges in Querfurt erhielt das dortige Wohngebiet mit seinen neuen Baugrundstücken eine deutliche Aufwertung. Das ein oder andere Projekt stand für 2021 noch auf der Agenda, wie beispielsweise die Gehweganlagen in der Straße der Einheit von Niederschmon. Aber vor allem die gestiegenen Baupreise, knappes Baumaterial und auch Personalmangel bei den Firmen haben dafür gesorgt, dass wir sie verschieben mussten.
 Übergabe Waldsiedlung

 

Sanierte Gehweganlagen im Birkenweg
 
Unsere Schulen konnten mit einem leistungsfähigen Glasfaseranschluss ausgestattet werden und mittels Bundesförderung wird im kommenden Jahr die dortige EDV- Ausstattung umfassend erneuert. In der Philipp-Müller-Schule haben die Arbeiten für den Ausbau des dritten Obergeschosses für neue Klassenräume begonnen. Damit wird einem langersehnten Wunsch von Lehrern und Eltern entsprochen.
Nach über einem Jahr Bauzeit und gut fünf Jahren planungsrechtlichem Verfahren konnte im November der neue REWE Markt eröffnet werden. Teil des Projektes war auch die Errichtung eines neuen innerstädtischen Parkplatzes und neuen Busbahnhofs. Damit hat unsere Innenstadt eine deutliche Aufwertung erfahren.

 

neuer Busbahnhof mit REWE-Markt


Auch für unsere Feuerwehren konnte einiges getan werden. Die Kameraden der Loderslebener Wehr erhielten im Juli ihren neuen Vorausrüstwagen, der einen fast 40 Jahre alten B 1000 ablöst. In Leimbach konnte feierlich das neue Gerätehaus eingeweiht werden. Und erst vergangene Woche wurde das neue Tanklöschfahrzeug zur Vegetationsbrandbekämpfung aus der Landesbeschaffung für die Feuerwehr Querfurt ausgeliefert. Ein wirklich tolles Weihnachtsgeschenk! Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um allen Kameradinnen und Kameraden für ihren unermüdlichen Einsatz für das Allgemeinwohl zu danken. Gerade 2021 hat Euch in besonderem Maße gefordert. Mit über 175 Einsätzen bei sonst durchschnittlich 100 habt Ihr Außerordentliches geleistet.

 

Übergabe Feuerwehrauto Lodersleben
 
Vor allem die Einsätze während des Wintereinbruchs sind mir dabei noch in lebhafter Erinnerung. Im Februar fiel binnen kürzester Zeit so viel Schnee im Raum Querfurt, wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen wurde. Schnell waren die Straßen und Wege zugeschneit. Der Verkehr war lahmgelegt. Dächer mussten vom Schnee befreit werden, damit sie nicht einstürzen, Straßen gesperrt, technische Hilfeleistung gestellt und Eiszapfen von den Dachrinnen abgeschlagen werden. Allein unsere Feuerwehren waren in dieser Zeit 25 Mal im Einsatz.

 

Winter Februar 2021
 
Der Bauhof arbeitete an seiner Belastungsgrenze. Allerdings konnten wir mit Unterstützung der Querfurter Unternehmen sehr schnell der Lage Herr werden. Schon am Tag zwei hatten wir damit begonnen, den Schnee aus der Innenstadt zu fahren, lange bevor dies in anderen Städten begann. Viele Querfurter haben auch selbst Initiative ergriffen und über das normale Maß mitgeholfen. Die ganze Stadt hat angepackt, um diese außerordentliche Situation in den Griff zu bekommen. Kurz war die Pandemie vergessen und das Wir-Gefühl stand im Mittelpunkt. Mein Dank geht an alle, die beim Wintereinbruch 2021 zugefasst und nicht zugesehen haben und die geholfen haben, als Hilfe gebraucht wurde.
 

Querfurter Unternehmer im Wintereinsatz
 
Die Schneemassen des Februars waren nicht die einzigen Wetterkapriolen dieses Jahres. Nachdem die vergangenen Sommer von dramatischer Trockenheit gekennzeichnet waren, war es dieses Jahr sehr nass. Im Juli und August fielen im Raum Querfurt so viele Niederschläge wie nirgends sonst in Sachsen-Anhalt. Den Meteorologen nach, gleich zwei hundertjährige Ereignisse. Anders als im Ahrtal blieben uns Schäden erspart. Unsere präventiven Maßnahmen, angefangen von der Profilierung des Bachbettes der Querne, über das Regenrückhaltebecken bis hin zu einer konsequenten Pflege des Kanalnetzes, haben Wirkung gezeigt. Auch mehrere Stürme, wie das Sturmtief „Ignatz“, haben uns in diesem Jahr ereilt. Es wird deutlich, dass extreme Wetterereignisse in immer kürzeren Zeitabständen stattfinden. Boten des sich vollziehenden Klimawandels, auf den es sich einzustellen und zu reagieren gilt.
Besonders deutlich wird dieser an unseren Waldbeständen, die in den vergangenen Jahren besonders unter Sturm, Trockenheit und Schädlingsbefall gelitten haben. Über acht Hektar der städtischen Waldflächen mussten gerodet werden. Hierrüber gibt es aber Erfreuliches zu berichten.

 

Beginn Aufforstungsaktion dank Förderung der Saalesparkasse

 

Bis Ende des 1. Quartals 2022 werden wir sie mit über 30.000 Bäumen wieder aufforsten. Das ist umso erfreulicher, weil wir dabei von starken Partnern unterstützt werden. Mit 50.000 € beteiligt sich die Saalesparkasse und die Halle Karton GmbH hat gleich mehrere Pflanzaktionen mit unseren beauftragten Förstern vom Forst- und Bildungsservice Schiffner u.a. unter Einbeziehung der Schulen organisiert. Danke an alle, die mitgeholfen haben! So ist es gelungen, unseren Wald in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, gerade junger Menschen, zu rücken und klar zu machen, dass es gilt zu handeln, wenn wir ihn als Lebensraum für die Tiere, zur Erholung für den Menschen aber auch für die Forstwirtschaft erhalten wollen. Im kommenden Jahr werden wir uns verstärkt unseren Parkanlagen und den Querfurter Fichten widmen.

 

Eine von dreißig Baumspendern in diesem Jahr


Auch in den Ortslagen konnten durch zahlreiche private Spenden mehr als 50 neue Bäume gepflanzt, 10 neue Bänke aufgestellt und Zusatzschilder angebracht werden. Mit Unterstützung der Lemke Stiftung wurden u.a. CO2-Ampeln und Geschwindigkeitstafeln angeschafft. Dieses ehrenamtliche Engagement, genauso wie das unserer Vereine und die Bereitschaft unserer Unternehmen zu unterstützen, zeichnet unsere Stadt in besonderem Maße aus. Ich danke daher allen, die sich für unser Querfurt und seine Ortsteile in diesem Jahr eingesetzt haben.

 

Dank spendabler Einwohner gibt es immer mehr Bänke in Querfurt
   
Corona hat die Durchführung vieler Veranstaltungen unmöglich gemacht. Viele Feste mussten ausfallen. Erfreulich war, dass es uns gemeinsam mit dem Landkreis gelungen ist, den Bauernmarkt, wenn auch etwas reduziert, und das Hoffest im Bauernmuseum durchzuführen. Der Trekkerkorso durch die Stadt war dabei einer der Höhepunkte. Das Burgfest konnte genauso stattfinden wie das Stadtkinderfest, das Sommerkino und das 24-Stunden-Schwimmen im Stadtbad. Auch unsere Händler der Innenstadt haben ihren Lichtereinkauf am zweiten Adventswochenende mit großem Erfolg durchgeführt. Eine Großveranstaltung wie den Weihnachtszauber mussten wir aber schweren Herzens absagen.
 

Der Bauernmarkt 2021 konnte nur in abgespeckter Form durchgeführt werden


Seit nunmehr 31 Jahren sind wir mit dem fränkischen Karlstadt über eine Städtepartnerschaft verbunden. Die für 2020 geplante Jubiläumsveranstaltung musste abgesagt werden. Ende Oktober dieses Jahres konnten wir sie nachholen. Es war ein Wochenende der gelebten Freundschaft. Vereine und Institutionen haben sich ausgetauscht. Auch neue Kontakte konnten geschlossen werden. Viele Ideen für die Zukunft wurden entwickelt. Der Stadtgründer Karlstadts, Konrad von Querfurt, erhielt in der nach ihm benannten Straße in Querfurt Süd ein Zusatzschild, das aufklärt, wer sich eigentlich hinter diesem Namen verbirgt. Der 1. Bürgermeister von Karlstadt, Michael Hombach, und ich haben beim Festakt im Schützenhaus per Unterschrift unser Bekenntnis zur Städtepartnerschaft erneuert. Es war ein Wochenende, das Mut gemacht hat bei allen Schwierigkeiten, die uns gerade umgeben.

 

Unterzeichnung der Urkunden anlässlich der 30-jährigen Partnerschaft zwischen Karlstadt und Querfurt

 
Von Zuversicht getragen ist auch mein Ausblick auf das kommende Jahr 2022 aus Sicht unserer Stadt. Die finanzielle Lage hat sich, auch Dank einer weiteren Bedarfszuweisung von 1,2 Mio. durch das Land, verbessert. Den dazugehörigen Bescheid habe ich persönlich von Finanzminister Richter entgegennehmen dürfen. Der Haushalt ist weiter ausgeglichen. Eine Vielzahl von Investitionen in einem Gesamtumfang von mehr als neun Millionen Euro sind für das Jahr 2022 geplant. Dazu zählen vor allem der Beginn der Erschließung von Querfurt Nord, die Sanierung des Freimarkts, der Gehweganlage am Burgring sowie der Parkplätze Hinterm Wehr. Auf den Ortsteilen wird damit begonnen, die Gehwege in der Straße des Friedens in Lodersleben zu sanieren sowie die dortige Stützmauer wieder herzurichten. In Leimbach sollen die Stützmauer in der Dorfstraße, der Pfingstweg und der Gastwirtsrain saniert werden. In Gatterstädt werden die Bauarbeiten in der Osterhäuser Straße fortgesetzt und in Kleineichstädt wollen wir in einem ersten Bauabschnitt damit beginnen, die Schlossstraße (ehem. Straße des Friedens) zu sanieren. Die Feuerwehren in Gatterstädt, Liederstädt und Ziegelroda erhalten Abgasabsauganlagen und in den Ortsteilen Zingst, Grockstädt und Vitzenburg sollen Löschwasserzisternen errichtet werden. Auch für unsere Spielplätze wollen wir etwas tun. 20.000 € sind für die Anschaffung neuer Spielgeräte geplant. Mit Unterstützung der Saalesparkasse hat Spielberg bereits in diesem Jahr einen Spielplatz erhalten. Oberschmon und Ziegelroda folgen im kommenden Jahr. Auch auf der Burg werden mit Winteraufbruch endlich die Arbeiten für die Wege und Plätze fortgesetzt. Die Deutsche Telekom engagiert sich zurzeit hinsichtlich des Breitbandausbaus auf den Ortsteilen wie Lodersleben. In der Kernstadt bin ich mehr als zuversichtlich, dass der Gigabit-Ausbau durch die enviaTEL gelingt. Ein Projekt, das ein Investitionsvolumen von 20 Millionen Euro umfasst.


Die Bewältigung der Pandemie ist die größte Herausforderung, der es sich auch in 2022 zu stellen gilt. Unbeschadet dessen können wir gemeinsam die Entwicklung unserer Stadt vorantreiben. Der Blick in die Zukunft stimmt mich angesichts der zahlreichen Projekte und dem nach wie vor ungebrochenen ehrenamtlichen Engagement der Menschen positiv für die Zukunft unserer Stadt und ihrer Ortsteile.

 

Sehr geehrte Querfurterinnen,
sehr geehrte Querfurter,
Hoffnung bestimmt den Geist des Weihnachtsfestes. Ich wünsche Ihnen für die bevorstehenden Feiertage nur das Beste, vor allem Ruhe und Besinnlichkeit im Kreise Ihrer Familie und Freunde. Für die kommenden Herausforderungen wünsche ich Ihnen viel Kraft aber auch die besagte Hoffnung und Zuversicht für das Jahr 2022.
Herzlichst
Ihr
Andreas Nette
Bürgermeister

 

 

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